Warum laufe ich?

Wenn ich mich recht erinnere bin ich nur zufällig zum Laufen gekommen, nicht weil ich mir das bewusst so überlegt hatte. Dennoch bin ich diesem Sport bis heute treu geblieben, obwohl ich viele Jahre auch andere Sportarten parallel betrieben habe. Warum bin aber beim Laufen geblieben und nicht bei einer der anderen Sportarten? Ich denke, dass mehrere Gründe dafür entscheidend waren oder auch heute noch sind.

  1. Ich kann jederzeit loslaufen wenn mir danach ist. Ich muss nicht auf das Training in drei Tagen warten oder auf eine Hallenzeit. Mein Lauftermin fällt nur dann aus, wenn ich das so entscheide.
  2. Laufen kann ich bei jedem Wetter. Wenn ich mich passend anziehe, dann klappt das auch bei Kälte oder Regen, Sonne oder Hitze. Ok, das war damals kein Grund mit dem Laufen anzufangen, aber heute ist es einer nicht wieder aufzuhören.
  3. Laufen ist eine günstige Sportart. Natürlich kosten gute Laufschuhe nicht nur 50€, sondern meist deutlich mehr. Aber dafür kann so ein Paar auch mehrere Jahre halten, wenn es wenig genutzt und gut gepflegt wird. Dazu eine Trainingshose, ein Shirt und ein Paar Socken und das wars fürs Erste. Ein Paar Sportsachen hat doch eigentlich jeder irgendwo im Schrank liegen. Und eine Vereinszugehörigkeit ist auch nicht erforderlich.
  4. Mittlerweile kann ich gar nicht mehr ohne Laufen meine Zeit verbringen. Vor ein paar Jahren habe ich das mal „versucht“. Ich hatte damals kein Ziel und fand mich daher irgendwann in einem Motivationsloch. Warum soll ich eigentlich noch laufen, habe ich mich gefragt. Nachdem ich dann drei Wochen lang nicht gelaufen bin, wusste ich die Antwort. Ich benötige einen körperlichen Ausgleich! Wenn man wie ich fast den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und sich wenig bewegt, dann ist Sport essentiell, um nicht nur bei der Arbeit geistig etwas leisten zu können, sondern damit auch meine Familie keinen nörgelnden und schlecht gelaunten Papa zuhause hat. Insofern ist laufen für meine Balance und Entspannung enorm wichtig.
  5. Passend zum körperlichen Ausgleich vom vorigen Punkt schenkt mir so ein Lauf in der Natur, z.B. durch die Felder oder durch den Wald, auch einfach mal tolle Bilder. Ein Sonnenuntergang hier, ein kleiner Igel dort. So etwas bekomme ich sonst nicht zu sehen.
  6. Damals habe ich wohl auch deshalb angefangen, um mit einem Kumpel beim Laufen zu quatschen. Und auch jetzt noch ist das ein sehr angenehmer und willkommener Nebeneffekt. Ich gehe gerne zu zweit laufen und kann bei langsamen Dauerlaufeinheiten auch gut eine Runde quatschen.
  7. Naja, dass Laufen gesund ist, dürfte so ziemlich unbestritten sein. Ich habe einen verhältnismäßig hohen Kalorienverbrauch pro Zeit und entlaste auf die Dauer mein Herz-Kreislaufsystem. Ein schönes Rechenbeispiel gibt es hierzu. Wenn ich am Tag eine Stunde laufe, schlägt mein Herz mit sagen wir mal 135bpm. Das sind also in der Stunde insgesamt 60*60 = 3600 Schläge mehr als im Ruhezustand bei einem untrainierten Menschen. Aber die anderen Stunden am Tag schlägt mein Herz dafür im Schnitt 20-25bpm weniger. Das heißt 23*60*20 = 27600 Schläge weniger. In der Summe schlägt mein Herz pro Tag also ca. 24.000 mal weniger. Und das wiederum bedeutet natürlich auch weniger Verschleiß.
  8. Laufen ist außerdem ziemlich umweltfreundlich. Man erzeugt keine Abgase, wie bspw. beim Motorsport. Es müssen keine Hallen oder Stadien gebaut werden und ich benötige nur wenig Ausrüstung.